Der Graphi-Ton Workshop beginnt mit einer technischen Löt-Aufgabe, wird danach durch kreatives Zeichnen weiterentwickelt und dann durch ein musikalisches Konzert abgeschlossen. Wir löten einige elektronische Bauteile auf eine Platine und bilden damit die Basis für einen simplen Synthesizer. Danach gestalten die Schülerinnen und Schüler mit Graphit eine individuelle Zeichnung. Deren Aussehen kann gegenständlich oder auch abstrakt sein, je nachdem welchen Charakter das Instrument erhalten soll. Wird die Graphitspur mit dem Synthesizer verbunden, so wird sie zur Bedienoberfläche des Graphi-Ton Instrumentes: Indem der Strom über die Graphitzeichnungen geleitet wird, werden Klänge unterschiedlicher Tonhöhen erzeugt und sind so als Musik gestaltbar.

Statement Andrea Fortmann und Felix Bänteli, medienkunstschaffende Kursleitende der Actioncy GmbH: Uns interessiert die Gegenwart und deren User-Kultur. Um diese zu verstehen, arbeiten wir mit zeitgenössischen Werkzeugen, von welchen viele elektronisch und digital sind. Statt diese einfach innerhalb ihrer oft kreativ einschränkenden vorgegebenen Funktion zu benützen, können alte Computer und Alltagselektronik gehackt werden. Hacking ist in unserem Kunstschaffen eine Methode mit der man das individuelle Anpassen eines vorhandenen Systems erreicht und sich dadurch nicht nur mit der blossen Bedienung zufrieden gibt. Somit ist es auch Teil einer Definition von Kunst – dem Hinterfragen und Mitgestalten unserer Gegenwart. Unsere Workshops vermitteln einen transdisziplinären Kunst-Begriff im Zusammenkommen von Design, bildender Kunst, Technik und Musik. Statt nur «to use», weiten wir das allgemeine Verständnis über Konsumgüter nach eigenen Bedürfnissen und Ideen aus , um dadurch neue, eigene Medienkunst zu schaffen.